About me

Annett Jaensch

„Der Gast sitzt am Tisch und isst kleine Mandarinenschnitze.“ In der ewigen Liste der Romananfänge hätte sich dieses lapidar hingeworfene Satzjuwel sicher einen der vorderen Plätze verdient. Nachzulesen ist es in „Die Aufdrängung“, dem Debütroman der Schweizer Autorin Ariane Koch – definitiv eins meiner Lieblingsbücher in der letzten Zeit, aber das nur nebenbei.

 

Während Romane sich also ungehemmt in den fiktionalen Raum stürzen können, ist es in Über-mich-Rubriken nie verkehrt, mit dem Allerwesentlichsten auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Und der sah bei mir folgendermaßen aus: Der früh entdeckte Hang zu Sprachen ließ mich Germanistik und Anglistik studieren (in Jena und Cambridge). Mit dem Magister-Abschluss in der Tasche zog es mich erst einmal in frankophone Gefilde. In Paris sammelte ich meine ersten Erfahrungen als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und betreute die deutsche Abteilung des Sprachlernzentrums in der „Bibliothèque nationale de France“. Meine persönliche Lektion nach vier Jahren an der Seine: Es kann nicht schaden, ein wenig vom französischen Savoir vivre auf sich abfärben zu lassen!


Dann kam die Jahrtausendwende und adäquat einschneidend war der nächste biografische Schritt: der Umzug nach Berlin (dezenter Kulturschock inklusive, Stichwort rauer Charme der Berliner). Neue berufliche Horizonte erschloss ich mir mit einer journalistischen Weiterbildung bei WBS Klett und der Berliner Zeitung. Seitdem trage ich mehr oder weniger regelmäßig  zum hauptstädtischen Kulturjournalismus bei; mit Beiträgen für die taz, die Stadtmagazine zitty und Tip, das Onlineportal tanzpresse.de und andere. Was Textexperimente angeht, erlaube ich mir ab und zu Ausflüge in die lyrische Verknappung, unter anderem hier: poesie.xyz.

 

In meiner Laufbahn als selbständige Sprachdienstleisterin habe ich projektbezogen weitere verwandte Bereiche erkundet: Lektorat, Korrektorat sowie Literaturmarketing (insbesondere für die Berliner Agentur Literaturtest). Weil Mehrgleisigkeit bei Freiberuflern die Tugend schlechthin ist, habe ich mein ursprüngliches Sprachmittlerprofil ebenfalls nicht aus den Augen verloren: Ich unterrichte weiterhin regelmäßig Deutsch als Fremdsprache am Goethe-Institut, an der Freien Universität und an der ESCP Business School in Berlin.